Übergeordnete Zielsetzung der wissenschaftlichen Arbeit in unserem Zentrum für Augenprothetik ist es, das interdisziplinäre und integrative Versorgungskonzept für unsere augenprothetischen Patienten zu optimieren.
Unsere Forschung schlägt dabei eine Brücke zwischen klinischer und laborexperimenteller Forschung und ermöglicht so translationale Forschungsprojekte sowie die schnelle Umsetzung unserer Ergebnisse in den klinischen Alltag. Somit profitieren unsere Patienten immer schnellstmöglich von den neusten Forschungsergebnissen.
Die medizinischen Experten in unserem Zentrum für Augenprothetik gehören auf dem Gebiet der Augenprothetik zu den führenden Wissenschaftlern sowohl in Deutschland als auch in Europa und wurden für Ihre Forschungsarbeiten auf diesem Gebiet bereits mehrmals national und international ausgezeichnet.
Die Teilnahme an unseren klinischen Studien und Forschungsprojekten ist für Sie kostenlos! Sprechen Sie uns gerne an oder wir kommen auf Sie zu, damit auch Sie von den innovativsten Versorgungsmöglichkeiten schon heute profitieren können.
Nach einer Exstirpation eines Auges entsteht der sogenannte Augensocket in der Orbita, der komplett mit Bindehaut ausgekleidet ist. In der höchstrangig publizierten Veröffentlichung Dry anophthalmic socket syndrome - Standardized clinical evaluation of symptoms and signs (Ocular Surface 2020; Impact Factor 12.3) konnten unsere Wissenschaftler nun ein neues Krankheitsbild, das sogenannte Dry anophthalmic socket syndrome (DASS) weltweit als erstes beschreiben und auch Diagnostikkriterien definieren.
Das DASS ist dabei eine Erkrankung der anophthalmischen Socketoberfläche, die durch einen Verlust der Tränenfilmhomöostase gekennzeichnet ist und von Socketdiskomfort begleitet wird. Zudem spielen die Instabilität des Tränenfilms, Entzündungen und Schäden der Augenoberfläche sowie Augenlid- und neurosensorische Anomalien eine signifikante ätiologische Rolle.
Unsere Wissenschaftler untersucher aktuell die molekularen Mechanismen des DASS mit dem Fokus auf die immunologische Regulation. Getreu unserem Motto „From bench to beside and back“ sollen diese Erkenntnisse die Basis für die Entwicklung einer evidenzbasierten Therapie für das DASS legen.
Nach dem Verlust eines Auges ist für die Patienten ihr Erscheinungsbild mit der Augenprothese sehr wichtig, insbesondere mit dem Hinblick auf die soziale Reintegration. Der Verlust eines Auges allein kann schon zu Depressionen, Angst, Stress, sozialen Problemen und einer insgesamt reduzierten Lebensqualität führen. Ein subjektiv schlecht empfundenes Aussehen mit der Prothese kann diese Probleme noch zusätzlich verstärken.
Im Laufe der Jahre entwickeln viele Augenprothesenträger ein sogenanntes Postenukleationssocketsyndrom (PESS) als Langzeitkomplikation. Das PESS ist ein Symptomenkomplex mit variabler Ausprägung, welcher unter anderem verschiedene Lidkonturveränderungen oder einen Enophthalmus beinhalten kann und so das optische Erscheinungsbild der Patienten negativ beeinflusst.
Unsere Wissenschaftler beschäftiges sich einerseits mit den Entstehungsmechanismen und dem klinischen Verlauf des PESS. Hierzu setzen wir auf moderne bildgebende Verfahren wie das 3D-Imaging. Zudem untersucht wir konservative Strategien zur Vermeidung des PESS. Ein weiteres Ziel ist die Weiterentwicklung plastisch-rekonstruktiver Methoden, um dieses multifaktorielle Syndrom optimal zu therapieren.
In Deutschland werden Augenprothesen in der Regel aus Kryolithglas hergestellt. Dieses spezielle, hydrophile Glas zeichnet sich durch eine sehr glatte und harte Oberfläche mit einer hervorragenden Biokompatibilität aus.
Weltweit gesehen sind die meisten Augenprothesen jedoch aus Polymethylmethacrylat (PMMA; umgangssprachlich Acryl). PMMA hat den Vorteil, nicht so zerbrechlich wie Glas zu sein, zeigt jedoch eine schlechtere Verträglichkeit durch vermehrte allergische und chemisch-toxische Reaktionen. Zudem ist die Oberfläche rauer und kann so den Tragekomfort reduzieren.
Unabhängig vom Material rauen die Oberflächen der Prothesen mit der Zeit durch das Tragen langsam auf, da die Prothesen mechanischen Einflüssen und hydrolytischen Oberflächenveränderungen durch den Tränenfilm unterliegen.
Unsere Wissenschaftler vergleichen die Eigenschaften der verschiedenen Prothesenmaterialien, deren Haltbarkeit und Verträglichkeit und untersuchen erstmals den genauen Verschleiß der Prothesenoberfläche.
Der Verlust eines Auges stellt für die betroffenen Patientinnen und Patienten eine große psychologische und emotionale Belastungssituation dar und kann zu Depressionen, Ängsten, Stress, sozialen Problemen und einer insgesamt reduzierten Lebensqualität führen. Neben der funktionellen Behinderung und dem kosmetischen Aspekt spielen für diese Patienten Probleme bei der sozialen Interaktion und bei der Reintegration in den Alltag eine große Rolle.
Zu all diesen Sorgen und Problemen kommt gegebenenfalls noch die Diagnose eines potentiell lebensbedrohlichen malignen Tumors hinzu. Vor diesem Hintergrund benötigen Augenprothesenträger nicht nur eine rein augenprothetische Versorgung, wie dies in Deutschland aktuell Standard ist, sondern müssen durch ein multiprofessionelles Team, das auch Psychologen, Psychoonkologen und Sporttherapeuten beinhaltet, in einem integrativen Gesamtkonzept betreut werden.
Ziele unserer Forschung ist daher den genauen Versorgungsbedarf dieser Patientinnen und Patienten zu ermitteln, Versorgungslücken aufzudecken und neue integrative Versorgungskonzepte zu entwickeln und zu etablieren. Als translationaler Schritt ist durch die Ergebnisse unserer Forschung die erste augenprothetische Spezialsprechstunde in Deutschland und das medizinische Zentrum für Augenprothetik entstanden.
Die plötzliche Exstirpation eines Auges führt neben psychologischen und kosmetischen Problemen auch zu körperlichen bzw. funktionellen Einschränkungen. Die Patientinnen und Patienten leiden in der Regel unter Gleichgewichtsstörungen, Koordinationsproblemen, Gesichtsfeldeinschränkungen und dem Verlust des dreidimensionalen Sehens.
Zwar entwickeln die meisten Patienten einige Kompensationsmechanismen, jedoch dauert dies meist sehr lange. Zudem können gewisse Mechanismen zu Fehlhaltungen führen. Vor diesem Hintergrund sollten AugenprothesenträgerInnen auch durch Sport-, Physio- und Ergotherapeuten in einem integrativen Gesamtkonzept betreut werden. Jedoch gibt es dazu aktuell in Deutschland kein Versorgungskonzept.
Das Ziel unserer Forschung ist daher die genauen Kompensationsmechanismen zu analysieren und auf der Basis dieser Erkenntnisse ein bedarfsgerechtes Therapiekonzept zu entwickeln, um die Adaption und Kompensation zu optimieren. So sollen potenzielle Folgeschäden verhindert und gleichzeitig eine schnellere und bessere Reintegration in den Alltag ermöglicht werden.
Termine nach Vereinbarung
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Deutschlands führendes Zentrum für umfassende augenprothetische Versorgung, vereint durch ein Team von renommierten Ocularisten und Ärzten.
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